Lange Zeit hörte man von der Glaubensgemeinschaft der Jeziden, die strikt endogam leben, wenig. Doch das Leid, dem die Jeziden seit Ewigkeiten ausgesetzt sind, gipfelte im 21. Jahrhundert in einem systematischen Völkermord durch die IS-Terroristen.
Seit dem Auftauchen des IS im Jahre 2014 im Irak und in Syrien müssen die Yeziden schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen ertragen. Die Weltöffentlichkeit hörte wohlmöglich zum ersten Mal vom Shingal-Gebirge, das Hauptsiedlungsgebiet der Yeziden im Nordosten des Iraks. Als die kurdischen Peschmergas sich aus der Stadt Baschiqa noch vor der Zivilbevölkerung abzogen, waren die Jeziden schutzlos und ohne Waffen zurückgelassen worden. Die Nachricht der Belagerung des Gebirges am 3. August 2014 durch den IS machte internationale Schlagzeilen. 100.000 Yeziden waren eingekesselt.
Den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) gelang es, 30.000 Jeziden das Leben zu retten, indem sie einen Korridor zum Shingal-Gebirge freikämpften. Doch für viele kam die Hilfe zu spät: Über 5000 Männer und Jungen wurden ermordet, über 7000 Frauen und Kinder entführt und als Sexsklaven verkauft und weitere 400 000 wurden aus ihrer Heimat vertrieben.
Die Alevitische Gemeinde zu Berlin verurteilt zum dritten Jahrestags des Völkermordes an Jeziden dieses Genozid und wünscht Beileid für die Familien der Ermordeten, Kraft und Lebensmut für die Überlebenden, vor allem jenen Frauen und Kindern, die sich aus der Gefangenschaft der IS-Terroristen befreien konnten.

Alevitische Gemeinde zu Berlin